Jahresrückblick 2017 und Ausblick 2018

Posted on: 29.12.2017

Und wieder geht ein Jahr...

Ich habe mich ja doch ein bisschen erschrocken, dass der letzte Artikel tatsächlich schon so lange zurückliegt… So viel zum Thema: „Wir arbeiten daran, hier auch wieder regelmäßiger zu schreiben.“

Jetzt liegt das Jahr 2017 schon fast hinter uns und ich finde, das ist eine gute Gelegenheit kurz zurückzublicken, was sich alles getan hat.

Während wir Anfang des Jahres gerade den 1. Geburtstag unseres jüngsten Familienmitgliedes feiern durften, hat sich wiederum Zuwachs angekündigt, was vor allem mich (Mama) ziemlich aus der Bahn geworfen hat, denn all die Vorhaben, die ich für das vor uns liegende Jahr gefasst hatte, mussten plötzlich unter diesem Aspekt neu überdacht werden. Alles musste ich nun wieder langsamer angehen, große Anstrengungen gänzlich meiden und überhaupt waren mit einem Mal wieder ganz andere Dinge wichtig. So fiel auch das fleißigere Schreiben neuer Artikel der abendlichen Müdigkeit zum Opfer, so dass ich auch hier umdisponieren musste.

Nun liegt die Schwangerschaft hinter mir und unser zweiter Sohn ist schon wieder 12 Wochen alt. Alles hat sich soweit eingespielt und wir sind neuerlich motiviert, euch wieder mehr an unserem Leben teilhaben zu lassen. Und wir haben viele Themen gesammelt, mit denen wir euch hoffentlich inspirieren können!


Haus und Hof

Werfen wir zunächst einmal einen Blick auf unseren Lebensraum. Nachdem in den letzten drei Jahren immer mal wieder unklar war, ob wir hier an unserem derzeitigen Standort würden bleiben können, sah es Anfang des Jahres erst mal so aus, als hätten wir zumindest mal noch einige Jahre, um uns hier einzurichten, denn der Mietvertrag sollte verlängert werden. Dadurch haben wir auch Mut gefasst, den Garten nochmals in Angriff zu nehmen.

Der erste Versuch im zeitigen Frühling, unsere vorhandenen Beete zu bepflanzen, ist dabei reichlich missglückt. Alle Pflänzchen, die wir gesetzt hatten, wurden - wie auch im letzten Jahr - abgefressen, kaum dass wir sie gepflanzt hatten. Ich neige in solchen Fällen erst mal zu Frustration, aber mein lieber Mann hat die Situation analysiert, die Beete in ihrem derzeitigen Zustand (schlechter Boden) aufgegeben und unsere Anstrengungen stattdessen auf unser Gewächshaus gelenkt. Wir hatten dieses bereits im letzten Jahr mit neuen Folien bezogen, aber letztlich hatte der Winter unsere Arbeit wieder einigermaßen zunichte gemacht. Nichtsdestotrotz haben wir es mit neuen Folien nochmal probiert, so dass es recht ansehnlich aussah und die Tomaten und Gurken, sowie die selbst gezogenen Setzlinge für Zucchini dort prächtig gediehen.

Draußen habe ich lediglich Ringelblumen und Kapuzinerkresse auf eines der Beete gesät, von denen zumindest die Kresse wunderbar gewachsen ist, so dass wir sie bis in den Herbst hinein, als frisches Grün aus dem Garten in unseren Salaten verwenden konnten. Auch unsere Erdbeerpflanzen wuchsen fröhlich aus der Mulchschicht heraus, wenn auch die Ernte – Wetter bedingt – eher mäßig ausfiel, so dass es immer noch längst nicht für eigene Marmelade gereicht hat. Schließlich habe ich auch noch mein lang ersehntes Kräuterbeet erhalten, auf dem sich zumindest Minze und Basilikum in den letzten Sommerwochen noch recht gut eingelebt hatten.

So gab es einige Lichtblicke, eine kleine Ernte, aber doch nicht die rechte Freude am Gärtnern, die wir uns bei einem so großzügigen Grundstück erhofft hatten. Ende September haben wir einen letzten Versuch unternommen, Wintergemüse anzubauen, aber das geschah in Hinblick auf die nahe Geburt nur noch halbherzig und war nicht von Erfolg gekrönt.

Bei einem abendlichen Rundgang musste ich einmal an die ersten Siedler in den großen Wäldern von Nordamerika denken (Wir lasen zu diesem Zeitpunkt gerade die Bücher von Laura Ingalls Wilder – Unsere kleine Farm), die mühevoll dem Wald Ackerland abgetrotzt haben. Oftmals kam es mir in unserem Garten auch so vor, als würden wir aus der Wildnis hier Land gewinnen wollen, das sich der Garten aber, sobald wir einmal nicht hinschauen, sofort wieder mit doppelter Intensität zurückholt…


Unsere Heimschule

Hier greife ich gern das Thema mit den Büchern auf. Unsere Großen und ich sind ja richtige Leseratten und haben schon Vieles gelesen. Dabei habe ich von Anfang an immer Bücher bevorzugt, die in ihren Geschichten auch ganz nebenbei echte Geschichte oder andere lebensnahe Themen behandeln. Irgendwann habe ich dann mitbekommen, dass man solche Bücher auch „lebendige Bücher“ nennt und diesen in der Lehrmethode nach Charlotte Mason besondere Bedeutung zukommt. Das hat mich neugierig gemacht, denn auch wenn unsere Heimschule im Allgemeinen eher freieren Strukturen folgt, suche ich doch immer nach neuen Inspirationen, um den individuellen Lernansprüchen jedes unserer Kinder das Passende zu bieten. Die Methode möchte ich daher in der nächsten Zeit noch weiter kennenlernen und euch ein bisschen vorstellen. Auch möchte ich euch in diesem Zusammenhang nach und nach immer mal wieder Bücher empfehlen, die uns besonders gefallen haben.

Auch unseren Sprach„unterricht“ in Französisch orientieren wir jetzt an den Überlegungen von Charlotte Mason, denn aufgrund der gesetzlichen Änderungen hinsichtlich des Heimschulunterrichtes in Frankreich mussten wir das Sprachtraining doch etwas mehr in den Fokus nehmen. Nachdem wir letztes Schuljahr unter Angabe der Philadelphia-Schule als betreuenden deutsche Schule ohne pädagogische Prüfung eine gewisse Freiheit genossen, steht uns eine solche Prüfung in diesem Jahr nun doch wieder bevor, nachdem die Philadelphia-Schule als Fernschule eingestuft wurde. Da das Schulgesetz nun sagt, dass diese Kontrolle auf Französisch zu erfolgen hat, müssen wir wenigstens guten Willen zeigen, es jedenfalls mit den inzwischen drei schulpflichtigen Kindern zu lernen. Natürlich können die Kinder es jetzt noch nicht, weil es unserem pädagogischen Plan nicht entsprach, es jetzt – ohne ernsthaften Kontakt zu Muttersprachlern – zu lernen, wenn sie nicht selbst ein wirkliches Interesse daran haben. Es wird sich nun aber zeigen, ob die Prüfer dies so akzeptieren können, oder ob sie uns anhalten werden, die Kinder zur Schule zu schicken.

Diese Aufforderung würde unseren Abschied aus Frankreich, als Land unseres regelmäßigen Aufenthalts bedeuten… Ob wir somit Mitte Februar nur einen Urlaub in Spanien verbringen oder für längere Zeit dorthin ausweichen, bis wir hier die Dinge neu geregelt haben, dazu halten wir euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.


Unterwegs

Wir haben auch in diesem Jahr wiederum einen Frühlingstripp nach Italien unternommen. Diesmal waren wir eine Woche am Gardasee und haben für alle, die es interessiert auch wieder ein „Camp & Work“ Video auf unserem YouTube Kanal gepostet. „Camp“ heißt für uns dabei allerdings nicht, dass wir wirklich campen gehen, sondern eher, dass wir an einem festen Standort unser Lager aufschlagen und von dort aus sowohl arbeiten, als auch Ausflüge unternehmen, die der ganzen Aktion einen Hauch von Urlaub verleihen. Dafür eine Ferienwohnung zu nehmen, scheint uns dabei aber zunehmend unpraktisch, deshalb haben wir uns nach Alternativen umgesehen und wollen im kommenden Jahr eventuell einen Haustausch ausprobieren. Also auch hier dürft ihr gespannt bleiben, welche Abenteuer wir erleben.


Pläne

Wer uns auch auf YouTube folgt wird es womöglich gesehen haben, dass wir den Bau eines Tiny Houses planen. Im ersten Moment klingt es vielleicht verrückt, aber wir denken, dass es für uns als Familie eine lehrreiche Erfahrung sein kann, mal ganz eng zusammenzurücken und sich auf das Allernötigste zu beschränken. Wir wollen damit einen letzten Strich unter unsere Altlasten (Schulden) ziehen und diese schnellstens abbauen, indem wir für die nötige Zeit erheblich an unseren Lebenshaltungskosten sparen, ohne eine gesunde Lebensweise aufzugeben. Für die Umsetzung dieses Plans haben wir uns allerdings drei Jahre Zeit gegeben, was der Laufzeit unseren hiesigen Mietvertrages entspricht. Wie die aktuellen Entwicklungen mit dem Schulamt sich nun auf diese Pläne auswirken, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.

Außerdem haben wir ein spannendes neues Projekt auf dem Weg, dass wir euch gleich in der kommenden Woche näher vorstellen wollen. Wie es dazu kam und welche weiteren Erkenntnisse Johannes besonders in den letzten Monaten im geschäftlichen Bereich gesammelt hat, wird er zukünftig auf unserem geschäftlichen YouTube Kanal mit euch teilen.

Zu guter Letzt erscheint auch unsere Internetseite heimschulfamilie.de in neuem Glanz und wird euch nun hoffentlich doch etwas öfter mit interessanten Artikeln erfreuen und bereichern.

In Hinblick auf ein spannendes Jahr 2018 wünschen wir auch all unseren Lesern und Zuschauern ein tolles und gesegnetes Familienjahr,

Johannes, Katharina und die Kinder