Unser Corona-Jahr

Posted on: 08.10.2020

Auf einem T-Shirt hieß es: "2020 – nicht zu empfehlen?" – aber wie lief es bei uns?

Beim Mittagessenkochen musste ich an euch denken und dachte, es wäre Zeit, mal wieder ein paar Dinge mit euch zu teilen – und zwar noch heute, bevor ich es wieder aufschiebe, bis ich den Jahresrückblick für das kommende Jahr gleich mitschreiben kann. Klar, ist das Jahr 2020 noch nicht zu Ende, aber irgendwie geht es ja doch in scheinbar recht großen Schritten auf das Jahresende zu. Hier schmücken sie allerorten für Halloween und im Einzelhandel denkt man schon an Weihnachten.

Rückblickend war einiges los, auch wenn die ursprünglichen Pläne durch den Corona-Lockdown geändert wurden. Eigentlich wollten wir im April für zwei Monate nach Deutschland – Familie und Freunde besuchen, endlich ein paar Dinge aus unserem Lager holen, die dort rumstehen, obwohl wir sie hier ganz gut brauchen könnten. Daraus wurde schon mal nichts. Stattdessen waren wir fast zwei (oder  waren es sogar drei?) Monate auf unserer kleinen grünen Insel auf der großen grünen Insel „gefangen“, denn so gut unsere Verkehrsanbindung hier auch ist, mit 2 und später 5 km Bewegungsradius konnten wir nicht viel anfangen. Allerdings konnten wir dennoch nicht klagen. Immerhin haben wir – Gott sei Dank – einen großen Garten, in dem man toben und entspannen kann. Und da auch auf der nahen Bundesstraße mit einem Mal gar nicht mehr so viel los war, konnten wir bei herrlichstem Wetter den Frühling genießen. Wir haben auch fleißig im Garten gewerkelt, ein Beet angelegt und Gemüse gepflanzt. Auch das Gewächshaus hat Johannes in einem Großeinsatz mit den Kindern wieder zum Leben erweckt. Nur geerntet haben wir letztlich eigentlich nichts, denn die Wildkaninchen waren uns immer eine Möhre voraus. Die Kartoffeln hatten wir nicht gegen Krautfäule vorbehandelt und selbst die Tomaten im Gewächshaus hatten es irgendwie zu feucht, so dass auch sie an der Pflanze gefault sind. Aber da man bekanntlich aus Fehlschlägen mehr lernt als aus Erfolgen, machen wir es einfach beim nächsten Mal besser.

Arbeit in der Firma hatten wir wie immer, da hat sich nichts geändert – eher im Gegenteil. Kunden, die sonst offline agieren, haben plötzlich nach Onlinelösungen gefragt. Auch das Homeschooling lief unverändert weiter, nur ohne Treffen mit Gleichgesinnten. Wir haben die Zeit auch genutzt ein Projekt umzusetzen, das uns schon länger auf dem Herzen lag. In unserem eigenen kleinen Verlag konnten wir unser erstes Buch veröffentlichen. Eine Entzündung im Knie hat mir viele geruhsame Stunden beschert, so dass ich die Zeit fand, den Roman, den ich schon bei unserem Deutschlandaufenthalt im letzten Jahr begonnen hatte, fertigzustellen. Alle Infos dazu findet ihr auf der dazugehörigen Internetseite: www.der-fall-von-rabeneck.de

Auf einem T-Shirt haben ich vor einiger Zeit den Aufdruck „2020 – Nicht zu empfehlen!“ gelesen. Ich habe darüber nachgedacht und musste in der Bilanz feststellen, dass ich das in Hinblick auf uns nicht bestätigen kann, obwohl mir durchaus bewusst ist, dass es viele andere gibt, die es wirklich hart getroffen hat. Die Frage, die dabei immer bleibt ist: Was machen wir daraus? Ob wir nun wie angedacht über den Jahreswechsel nach Deutschland fahren können, oder ob wir doch wieder alles abblasen, weil Corona jetzt wieder für neue Einschränkungen sorgt und ich stattdessen den zweiten Roman fertigschreibe, wird sich zeigen. In jedem Fall haben wir auch in diesem Jahr wieder erleben dürfen, dass alles irgendwie sein Gutes hat.

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